Grado

[208] Grado, 1) Stadt im österreichisch-illyr. Küstenland, Bezirksh. Gradisca, auf einer Insel in den Lagunen westlich der Isonzomündung gelegen und durch einen Steindamm gegen die See geschützt, in Dampferverbindung mit Triest und Aquileja, hat eine Kathedrale aus dem 6. Jahrh. mit Mosaikboden, bemerkenswerter Kanzel und Glockenturm, besuchte Seebäder (jährlich über 3000 Kurgäste), ein Seehospiz für skrofulöse Kinder, einen Hafen und (1900) 3973 ital. Einwohner, die hauptsächlich Fischerei und Sardinenbereitung betreiben. – Nachdem schon 452 der Patriarch von Aquileja vor den Hunnen hierher geflüchtet war, verlegte um 579 der Patriarch Paulinus, als Aquileja langobardisch geworden war, seinen Sitz hierhin. 1451 wurde der Sitz des Patriarchen von G. nach Venedig übertragen. Vgl. Candioli, Führer durch G. und Umgebung (2. Aufl., Würzb. 1893). – 2) Flecken in der span. Provinz Oviedo, Bezirk Pravia, in gebirgiger Gegend am Cubia (Nebenfluß des Nalon), mit (1900) 17,125 Einw. Zum Gemeindegebiet gehört Trubia, an der Eisenbahn Oviedo-Trubia, mit königlicher Geschützgießerei und Gewehrfabrik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 208.
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