Grazzīni

[259] Grazzīni, Antonio Francesco, ital. Dichter, geb. 22. März 1503 in Florenz, gest. daselbst 18. Febr. 1584, war Apotheker und Mitbegründer der Akademie der Umidi (1. Nov. 1540). Er nannte sich beim [259] Eintritt il LascaBarbe«), da jedes Mitglied sich nach etwas benennen mußte, was zu der Nässe in Beziehung stand. 1582 gründete er mit L. Salviati zusammen die berühmte »Accademia della Crusca«. G. hat auf dem Gebiete der komischen Literatur große Fruchtbarkeit entwickelt, den dauerndsten Ruf aber durch seine an Boccaccio sich anlehnenden Novellen »Le Cene« (Par. 1756; beste Ausg., Mail. 1815, 3 Bde.) erworben. Dies zeichnet sich durch lebendige Beweglichkeit und volkstümliche Frische der Sprache aus. Seine Gedichte erschienen in mehreren Sammlungen. Andre Werke von ihm sind das unvollendete komische Heldengedicht »Guerra dei mostri« (1547); sechs LustspieleCommedie sei in prosa«, Flor. 1582, und ein siebentes, »L'Arzigogolo«, das. 1750) u. a. Eine Auswahl seiner Werke erschien u. d. T.: »Le cene ed altre prose« (Flor. 1857) und »Commedie« (das. 1859); die »Rime burlesche« (das. 1882) sowie auch die »Cene« (das. 1890) gab Verzone heraus. Vgl. Magrini, Di A. G. detto il Lasca e delle sue opere (Imola 1879); Dini, Il Lasca tra gli Accademici (Pisa 1896); Gentile, Delle commedie di A. F. G. (das. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 259-260.
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