Gregh

[265] Gregh (spr. grǟg), Fernand, franz. Dichter u. Kritiker, geb. 1873 in Paris, widmete sich nach vollendeten Schulstudien als begeisterter Verehrer V. Hugos der Dichtkunst, erlaubte sich aber mehr prosodische und rhythmische Freiheiten als sein Vorbild und die Dichter des Parnasse, ohne jedoch ganz dem vers libre zu verfallen. Innigkeit und Gefühlswärme zeichneten schon seine erste Gedichtsammlung: »La maison de l'enfance« (1897), so aus, daß die Akademie ihr den ersten Poesiepreis verlieh, den sie bis dahin den Vertretern der freiern Verskunst streng versagt hatte. In der zweiten Sammlung: »La beauté de vivre« (1900), bekannte G. einen zum Sozialismus neigenden atheistischen Optimismus. Gleichen Geistes sind die Gedichte »Les clartés humaines« (1904). In »La fenêtre ouverte« (1901) vereinigte er bemerkenswerte kritische Studien über Hugo, Zola, Rostand u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 265.
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