Griffe

[336] Griffe zur Handhabung der Waffen wurden schon von den Griechen und Römern geübt. Moritz von Oranien gab zuerst Ende des 16. Jahrh. hierfür eine Vorschrift, die bereits die einzelnen G. in Tempos teilte. Die G. erreichten ihre höchste Vervollkommnung im 18. Jahrh., als wesentliches Hilfsmittel der Lineartaktik; 16 G. gehörten allein zum Laden des Gewehrs, zu denen noch die beim Exerzieren und der Parade hinzukamen. Ihre Ausführung geschah nach dem vor die Front getretenen Flügelmann; erst die Franzosen haben Kommandos für dieselben eingeführt. Die Ausartung der G. minderte die seit Ende des 18. Jahrh. immer mehr zur Geltung gekommene Fechtweise in zerstreuter Ordnung. Die Neuzeit verlangt Vereinfachung der G., und der Waffentechnik ist es gelungen, in den Repetiergewehren die Ladegriffe auf zwei zu beschränken, was die Feuergeschwindigkeit wesentlich steigert. G. werden mit Gewehr, Seitengewehr, Fahne, Instrumenten ausgeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 336.
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