Gros [2]

[359] Gros (spr. gro), a) früher franz. Bezeichnung der Drachme (Dragme) für den Kleinhandel = 3,824 g und bis Ende 1839 im erlaubten Gewicht 1/8 der Once; b) sehr feine franz. Goldmünze (g. royal), 1285–1322 zu 271/2 Sols tournois = 17,398 Mk., später Royal genannt. Hauptsächlich c) franz. Silbermünzen, von denen der Liliengroschen (g. à la fleur de lys) und der Kronengroschen (g. à la couronne) besonders schon geprägt waren; die älteste war der G. tournois, 1226–85 von 4,1 g zu 12 Deniers = 74 Pfennig (mit 12 Lilien im Doppelbogen als Einfassung der Rückfeste), lange maßgebend bis nach Westfalen hin, dann verschlechtert und zuletzt bis 1515 als G. schlechthin = 16,2 Pf. der Talerwährung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 359.
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