Grummet

[442] Grummet (Grumt, in Süddeutschland und der Schweiz Emd), dasjenige Trockenfutter, das nach der ersten oder eigentlichen Heuernte im Herbst gewonnen wird (zweiter Schnitt). Da, wo man dreimal schneiden kann, heißt die letzte Ernte Nachmahd (Aftergrummet). Über den relativen Wert von Heu und G. sind die Ansichten sehr verschieden Ungestörtes Wachstum und gutes Ernten vorausgesetzt, wird das G., weil zarter, dünnblätteriger und ärmer an Holzfaser, relativ reicher an Proteinstoffen, also nährkräftiger als Heu sein, auf feuchten Wiesen, bei magerm Boden, im kältern und feuchten Klima aber in der Regel das Heu den Vorzug verdienen. Je nach Jahrgang ist übrigens bald das Heu, bald das G. begünstigt. Gutes G. gibt man vorzugsweise den Kühen, tragenden Tieren, den Schafen und dem Mastvieh, das Heu den Pferden und Zugochsen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 442.
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