Gudschrat

[494] Gudschrat (Gujrat), 1) Grenzdistrikt in der britisch-ind. Provinz Pandschab, zwischen dem Tschenab- und Dschelamfluß bis zum Fuß des Himalaja, umfaßt 4887 qkm mit (1901) 750,548 Einw. (669,347 Mohammedaner, 72,394 Hindu). Außer den beiden Grenzflüssen nur von periodischen Flüssen durchzogen, bedarf er künstlicher Bewässerung. Von den Hauptprodukten: Weizen, flüssige Butter, Wolle, Hirse, Ölsaaten, Baumwolle, werden namentlich die drei ersten ausgeführt, teils auf den schiffbaren Flüssen, teils auf der Lahore-Peschawarbahn. Die gleichnamige Hauptstadt, 8 km nördlich von Tschenab, hat ein altes zentrales Fort, 69 Moscheen, 52 Hindutempel, 11 Sikh Dharmsales und (1901) 19,048 Einw., die Woll- und Baumwollengewebe, Messinggefäße, Schuhwerk und berühmte Gold- u. Silberarbeiten anfertigen. Bei G. errangen die Engländer unter Gough 21. Febr. 1849 einen entscheidenden Sieg über die Sikh (s. Ostindien, Geschichte und Karte). – 2) Land, s. Gudscharat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 494.
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