Gudscharati

[494] Gudscharati, eine der Tochtersprachen des Sanskrits, die in Britisch-Indien 1891 von 10,619,789 Menschen, vornehmlich in der Provinz Gudscharat der Präsidentschaft Bombay und in Baroda, aber auch in Berar und in den Zentralprovinzen sowie in der Stadt Bombay als Sprache des Handelsverkehrs gesprochen wurde. Die Parsen, die bei ihrer Übersiedelung nach Indien das G. sogleich annahmen, haben sich diese Sprache so zu eigen gemacht, daß sie viele Schriften, so besonders Werke über die zarathustrische Religion, darin abfaßten. Die Literatur in G., beginnend mit den Werken des Dichters Narsingh Mehta (15. Jahrh.), ist sehr ausgedehnt; seit 1818 erscheinen mehrere Zeitungen in dieser Sprache. Die Schrift ist eine dem Devanâgarî (s. d.) nachgebildete Kursivschrift.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 494.
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