Guter Hirt

[545] Guter Hirt (Pastor bonus), in den ältesten Zeiten des Christentums eine häufig vorkommende sinnbildliche Darstellung Christi, die aus seinen eignen Worten, besonders im Johannes- und Lukasevangelium, abgeleitet worden ist. Der gute Hirt, der seine Lämmer weidet und hütet oder das verlorne Schaf auf seinen Schultern zur Herde zurückbringt, erscheint in der Gestalt eines unbärtigen Jünglings in antiker, kurzgeschürzter Tunika in Statuen, auf Wandgemälden in den Katakomben, auf Sarkophagen, Reliefs, Mosaiken, geschnittenen Steinen, Lampen, Goldgläsern, Medaillons u. a. Die edelste Darstellung ist in einer Statuette des Lateranmuseums in Rom erhalten. Unsre Tafeln »Christliche Altertümer I«, Fig. 1, und II, Fig. 1 (Bd. 4 bei S. 114) veranschaulichen zwei Darstellungen aus dem Cömeterium Santa Agnese bei Rom. Vgl. Bergner, Der gute Hirt in der altchristlichen Kunst (Berl. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 545.
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