Haar [3]

[573] Haar, Bernard ter, niederländ. Dichter, geb. 13. Juni 1806 zu Amsterdam, gest. 19. Nov. 1880 zu Velp bei Arnheim, studierte Theologie und Philologie, war längere Zeit hindurch Pfarrer, bis er 1854 als Professor der Kirchengeschichte an die Universität zu Utrecht berufen ward. Er bekleidete diese Stelle bis fünf Jahre vor seinem Tode. Bernard ter Haars volkstümlichstes Werk ist die schlicht rührende poetische Erzählung »Huiberten Klaartje« (1844), der »Joannesen Theagenes« vorausgegangen war (1838). Als Lyriker mußte er vor dem beliebtern de Génestet weichen. Beide sind die eigentlichen Vertreter der Pastorenpoesie, die in Holland während der 40er und 50er Jahre des 19. Jahrh. die Literatur beherrschte. Bernard ter H. schrieb außerdem auch kirchenhistorische Werke (»Geschiedenis der kerkhervorming«, 5. Aufl. 1854; deutsch, Gotha 1856; »De historiographie der kerkgeschiedenis«, 1870–73, 2 Bde.) u. a. Seine »Komplete Gedichten« erschienen 1871 in einem Folioband (Arnhem) und später in 3 Bänden (Haag 1878). Vgl. Beets, Levensbericht van Bernard ter H. (Leiden 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 573.
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