Harwich

[849] Harwich (spr. hárridsch), Seestadt (municipal borough) in der engl. Grafschaft Essex, liegt hoch auf der Spitze einer Landzunge vor den Mündungen des Stour und des Orwell, die beide schiffbar sind, hat den besten Hafen an der Ostküste Englands, der durch das Fort Landguard und mehrere Batterien verteidigt wird, und (1901) 10,070 Einw., die Fabrikation von römischem Zement und Fossiliendünger (coprolite), etwas Schiffbau und besonders Schiffahrt und Fischfang betreiben. Zum Hafen gehören (1901) 121 Seeschiffe von 13,920 Ton. H. ist einer der wichtigsten englischen Häfen für den Verkehr mit dem Kontinent (tägliche Verbindung mit Antwerpen und Rotterdam); 1901 liefen 3692 Schiffe (darunter 2365 Küstenfahrer) von 911,285 Ton. ein. Wert der Einfuhr 1900: 16,233,337 Pfd. Sterl., der Ausfuhr 5,041,323 Pfd. Sterl. (davon 3,653,414 Pfd. Sterl. für britische Produkte). Zur Einfuhr kommen besonders Getreide, Seiden-, Woll- und Baumwollwaren, Stahlwaren, Leder, Papier, Tabak, Pferde, Fleisch, Butter, Eier, Früchte; zur Ausfuhr Woll- und Baumwollwaren, Maschinen, Eisenwaren, Leder. H. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Dicht bei H. liegt das Bad Dovercourt mit Mineralquelle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 849.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika