Hasselriis

[865] Hasselriis, Louis, dän. Bildhauer, geb. 12. Jan. 1844 in Hilleröd, war von 1859–65 Schüler der Akademie in Kopenhagen und später von H. W. Bissen. Nachdem er einen David, der sich zum Kampfe mit Goliath rüstet, geschaffen, ging er 1869 nach Rom und machte sich nach seiner Rückkehr durch einen Diskuswerfer bekannt, der ihm auf der Wiener Weltausstellung von 1873 eine Auszeichnung einbrachte. Später widmete er sich vorzugsweise der Porträtbildnerei. Er schuf unter anderm die Bronzestatue des Märchendichters Andersen für Odense auf Fünen und die Statuen des Dichters und Komponisten Bellmann und Sören Kierkegaards (1883). Durch eine 1874 ausgeführte Statue Heinrich Heines erregte er die Aufmerksamkeit der Kaiserin Elisabeth von Österreich, in deren Auftrag er die sitzende Figur des Dichters für ihre Villa Achilleion auf Korfu ausführte. Zur Erinnerung an die goldene Hochzeit des dänischen Königspaares schuf er das Danmarks-Monument (1896 vor dem Kunstmuseum in Kopenhagen aufgestellt). Ein von ihm ausgeführtes Denkmal für Heines Grab auf dem Montmartrefriedhof in Paris wurde im November 1901 eingeweiht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 865.
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