Hauchecorne

[873] Hauchecorne (spr. ōsch'korn'), Wilhelm, Bergmann und Geolog, geb. 13. Aug. 1828 in Aachen, gest. 16. Jan. 1900 in Berlin, widmete sich seit 1847 dem Bergfach, war Berginspektor bei der königlichen Bergwerksdirektion in Saarbrücken, trat 1866 als Hilfsarbeiter in das Ministerium ein und wurde in demselben Jahr zum Direktor der Bergakademie in Berlin ernannt. 1870/71 war er in Elsaß-Lothringen bei der Zivilverwaltung und als Mitglied der Grenzregulierungskommission beschäftigt. 1875 wurde er zum Direktor der Geologischen Landesanstalt ernannt. Auch war er Mitglied des Zentraldirektoriums der Vermessungen im preußischen Staat und erster Direktor der Kommission zur Herausgabe einer geologischen Karte von Europa. Wesentlichen Anteil hatte er an der 1890 in Berlin tagenden internationalen Arbeiterschutzkonferenz und an den 1894 zu Berlin stattgefundenen Verhandlungen der deutschen Silberkommission, der er eine bedeutungsvolle Denkschrift über »Die gegenwärtige Lage der Edelmetallgewinnung der Erde« darbrachte. Die glänzende Entwickelung der Geologischen Landesanstalt und der Bergakademie ist wesentlich das Verdienst Hauchecornes. Den unter allen Kulturstaaten in Preußen zuerst aufgenommenen Plan einer geologischen Landesdurchforschung im größten Maßstabe (1 : 25,000), das Hauptwerk Beyrichs, brachte H. zur energischen Durchführung. Das Museum für Bergbau u. Hüttenkunde in der Berliner Bergakademie ist in der Hauptsache seine Schöpfung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 873.
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