Hausgeister

[888] Hausgeister (Heinzelmännchen, Wolterkens), den Manen, Laren und Penaten der Römer verwandte dämonische Wesen, meist als Kobolde (s. d.) bezeichnet. In Gestalt, Tracht und Aussehen kommen sie Elfen und Zwergen gleich; die Sage legt ihnen gern rotes Haar oder Bart bei, ein spitzer, roter Hut mangelt selten, daher der Name Hödeken (Hütchen). Die H. können sich unsichtbar machen, haben gefeite Schuhe, wohnen gern in Stall, Scheune oder Keller des Menschen. Gut behandelt, bringen sie Glück, spinnen nachts ganze Spindeln voll, helfen Knechten und Mägden unsichtbar in Stall und Küche sowie bei der Ernte. Vergißt man aber, ihnen Milch hinzusetzen, oder erzürnt sie, so werden sie tückisch, tragen das Korn vom Fruchthaufen fort, necken die Hausbewohner und rächen sich durch allerlei Unfug. Das »Koboldlachen« ertönt dann meist.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 888.
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