Heinefetter

[89] Heinefetter, Sabine, Opernsängerin, geb. 19. Aug. 1809 in Mainz, gest. 18. Nov. 1872 in der Irrenanstalt zu Illenau (Baden), erregte als Harfenmädchen durch ihre schöne Stimme die Aufmerksamkeit eines Musikverständigen, der sie für das Theater aus bilden ließ, betrat 1825 in Frankfurt a. M. die Bühne als Sängerin und fand sodann ein Engagement in Kassel, wo sie sich unter Spohr weiter bildete. Später studierte sie noch in Paris unter Tadolini und trat 1829 in der Italienischen Oper daselbst neben der Sontag und Malibran auf. Auf ihrer Kunstreise durch Deutschland erregte sie namentlich in Berlin außerordentliches Aufsehen, das sich nach einem Aufenthalt in Italien bei ihrem Gastspiel am Königsstädtischen Theater in Berlin (1833) noch vermehrte. 1835 wurde sie an das Hoftheater zu Dresden engagiert, trat aber schon 1836 wieder Kunstreisen an. Ihre Hauptpartien waren Romeo, Anna Bolena, Norma, Rosine etc. Seit 1842 lebte sie zurückgezogen in Baden und vermählte sich 1853 mit dem Kaufmann Marquet in Marseille. – Ihre Schwester Klara (verehelichte Stöckl), geb. 17. Febr. 1816, gest. 23. Febr. 1857 in einer Irrenanstalt zu Wien, war ebenfalls als tüchtige Sängerin bekannt. Eine zweite Schwester, Kathinka, geb. 1820, debütierte 1840 in Paris, ward 1842 beim Theater in Brüssel angestellt, sang 1850 wieder in Paris, dann in Hamburg, Berlin, Wien und Pest und ließ sich schließlich zu Freiburg i. Br. nieder, wo sie 20. Dez. 1858 starb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 89.
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