Helder [2]

[133] Helder (de Helder), Stadt in der niederländ. Provinz Nordholland, in der äußersten Spitze derselben, durch den Helderkanal mit dem Nordholländischen Kanal verbunden, an der Eisenbahn H.-Amsterdam, durch den 8 km langen Helderdeich gegen die See geschützt, war gegen Ende des 18. Jahrh. nur ein großes Fischerdorf, bis Napoleon I. hier 1811 Festungswerke anlegen ließ, welche die niederländische [133] Regierung seit 1826 vollendete, ist jetzt einer der am stärksten befestigten Orte der Niederlande, zugleich eine emporblühende Handelsstadt. Der Platz bildet ein mit Trancheen nach allen Richtungen hin umgebenes Lager, zu dessen Verteidigung eine Besatzung von 7–9000 Mann erforderlich ist, das aber 30,000 Mann aufnehmen kann. Es erstreckt sich von der Nord-zum Zuidersee, nördlich und westlich durch starke Küstenbatterien, östlich und südlich durch Landbefestigungen mit Überschwemmungsschleusen gedeckt. Die Batterien verteidigen die Straße von Marsdiep und den Eingang zum Hafen und Nordholländischen Kanal. H. hat eine höhere Bürgerschule, eine Seefahrtsschule und (1900) 25,842 Einw.; es ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. 1 km östlich liegt Nieuwe- Diep, der Hafen am Eingang des Nordholländischen Kanals, mit Schiffswerften der Kriegsflotte und Seekadettenschule (Willemsoord). Im N. der Stadt steht ein Leuchtturm. Auf dem höchsten Punkte der nördlichen Dünen erhebt sich das Fort Kykduin, in dessen Nähe die Holländer unter de Ruyter und Tromp 21. Aug. 1673 die Engländer schlugen. Am 26. Aug. 1799 landeten in der Nähe englische Truppen unter Abercromby.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 133-134.
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