Hermant

[217] Hermant (spr. ermáng), Abel, franz. Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. 3. Febr. 1862 in Paris, Sohn des Architekten H., besuchte kurze Zeit die Pariser Normalschule und trat zuerst mit den Gedichten »Mes Mépris« (1883) auf, denen eine Reihe von meist satirischen Romanen folgte. Wir nennen: »Monsieur Rabosson« (gegen die genannte Schule, 1884); »Le cavalier Miserey« (1887, Satire gegen die Armee, die zu einem Duell führte); »Amour de tête« (1890), die wenig verhüllte Geschichte seiner Verheiratung mit der Tochter des Verlegers Charpentier, die sich bald scheiden ließ; »La Carrière« (1894, gegen die Diplomaten); »Le frisson de Paris« (1895); »Le Sceptre« (1896); »Le Char de l'Etat« (1900); »Les Confidences d'une aïeule« (1901); »Confession d'un Enfant d'hier« mit der Fortsetzung »Confession d'un homme d'aujourd'hui« (1903), eine Art philosophischer Selbstbiographie von bleibendem Wert. Auf der Bühne der Renaissance debütierte er mit »La Meute« (1896), welches Stück ein Duell mit dem Herzog von Sagan zur Folge hatte. 1897 brachte er im Gymnase mit großem Erfolg die Dramatisierung von »La Carrière« (1897) und 1898 die Bühnenbearbeitung[217] der in der »Vie parisienne« erschienenen Dialoge: »Les Transatlantiques«, einer Satire gegen die Ehen französischer Aristokraten mit reichen Amerikanerinnen. Es folgten »Le Faubourg« (1899), »Sylvie ou la Curieuse d'amour«, sein zur Revolutionszeit spielendes bestes Stück (1900), und »L'Esbroufe« (1904), das die Pariser Journalistenwelt geißelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 217-218.
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