Hermitage

[222] Hermitage (spr. ermitāsch', Ermitage, Eremitage), franz. Wein, wächst im Dauphiné (Depart. Drôme), am linken Rhoneufer, auf einer Granithügelreihe in der Nähe von Valence. Die drei Lagen des Gebirges heißen Le Greffieux, Le Méal und La Chantalouette; letztere produziert die feurigsten Weine. Roter H. ist dunkel, feurig und schwer, bukettreich mit einem Anflug von Himbeergeschmack. Er wird in seinen besten Lagen und Sorten zu den »grands vins« gerechnet. Weißer H. wird in Frankreich weniger geschätzt, kommt jedoch als Entreewein in Deutschland häufiger auf die Tafel als roter. Im Geschmack ähnelt er dem weißen Burgunder. Die Weinberge sollen im frühen Mittelalter von Einsiedlern angelegt worden sein. Der deutsche Ritter von Sterimberg erbaute hier 1225 eine Burg, die im 14. Jahrh. Bernhardinermönche in ein Kloster verwandelten; diese Mönche pflanzten die jetzt berühmten edlen Sorten an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 222.
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