Heusinger von Waldegg

[296] Heusinger von Waldegg, Edmund, Ingenieur, geb. 12. Mai 1817 in Langenschwalbach, gest. 2. Febr. 1886 in Hannover, erlernte in Hannover den Buchhandel, studierte dann in Göttingen und Leipzig Mathematik und Mechanik und widmete sich dann dem Eisenbahnmaschinenfach. Er wurde 1841 Werkmeister an der Taunusbahn in Kastel bei Mainz, 1844 zweiter Maschinenmeister in Frankfurt a. M. und 1846 erster Maschinenmeister und Chef der Zentralwerkstätte in Kastel. Er projektierte 1854 die Frankfurt-Homburger Bahn, dann die Deisterbahn und die Südharzbahn und übernahm 1863 die Redaktion des von ihm 1845 begründeten und schon bis 1856 geleiteten »Organs für die Fortschritte des Eisenbahnwesens«. H. konstruierte eine Lokomotivsteuerung mit Exzentrik, die Interkommunikationswagen mit Seitengang, schmiedeeiserne Doppelscheibenräder mit Sicherung gegen das Springen der Radreifen, eiserne Oberbau konstruktionen für Haupt-, Sekundär- und Straßenbahnen etc. Er schrieb: »Die Kalk-, Ziegel- und Röhrenbrennerei« (Leipz. 1861; 5. Aufl. in 2 Bänden, Bd. 1. Die Ziegel- und Röhrenbrennerei, von Schmelzer, 1901; Bd. 2: Die Kalkbrennerei und Zementfabrikation, von Naske, 1903); »Der Gipsbrenner, Gipsgießer und Gipsbaumeister« (das. 1863); »Die eiserne Eisenbahn« (Hannov. 1863); »Musterkonstruktionen für Eisenbahnbau« (das. 1876–80) und »für Eisenbahnbetrieb« (das. 1877–80). In Gemeinschaft mit vielen Technikern gab er das »Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik« (Leipz. 1874–78, 5 Bde.; Bd. 1: Der Eisenbahnbau, in 4. Aufl. 1877) und den 1. Band des umfangreichen »Handbuchs der Ingenieurwissenschaften« (das. 1877–80, 2 Tle.; 2. Aufl. 1883–87, 3 Tle., der 3. Teil hrsg. von Sonne) und den »Kalender für Eisenbahntechniker« (Wiesb. 1874–86) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 296.
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