Langenschwalbach

[172] Langenschwalbach, Kreisstadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, Untertaunuskreis, in einem engen, von reichbewaldeten Bergen eingeschlossenen Tal unweit der Mündung des Schwalbachs in die Aar, an der Staatsbahnlinie Dotzheim-Dietz, 290 m ü. M., hat 2 evangelische, eine katholische und eine englische Kirche, Synagoge, Realschule, Amtsgericht, Oberförsterei, eine königliche Brunnenverwaltung, Konsularagentur der Vereinigten Staaten Nordamerikas, eine Fabrik flüssiger Kohlensäure, Eisenwerk, Holzschneiderei und (1906) 2277 Einw. L. hat acht Mineralquellen, die sich durch ihren starken Eisengehalt und ihren Reichtum an Kohlensäure auszeichnen. Man benutzt sie zum Trinken und zu Bädern. Wirksam erweisen sich dieselben gegen Blutarmut, Frauenkrankheiten, Schwächezustände der Muskeln und Schleimhäute, Leiden der Harnorgane etc. Der jährliche Versand an Mineralwasser beläuft sich auf 120,000 Flaschen. Außer den Mineralbädern hat L. auch noch Moorbäder. Die Zahl der Badegäste beläuft sich jährlich auf ca. 6000 Personen. In der Nähe die Aussichtspunkte Busenmach und Bräunschesberg und die Ruine Adolfseck. – L. gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Katzenellenbogen, kam 1497 an Hessen und 1815 an Nassau. Vgl. C. Genth, Die Heilfaktoren Schwalbachs (Wiesbad. 1883); Frickhöffer, Die Eisenquellen zu Schwalbach (2. Aufl., das. 1888); Oberstadt, Bad L. (das. 1900); weitere Schriften von Roth, Birnbaum; A. Genth, Geschichte des Kurortes Schwalbach (3. Aufl., Wiesbad. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 172.
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