Himalajastaaten

[342] Himalajastaaten, die zurzeit von der britischen Herrschaft noch unabhängigen Gebiete am Südabhang des Himalaja, z. T. auch nördlich übergreifend, unter einheimischen Fürsten, von denen Nepal (s. d.), Sikkim (s. d.) und Bhutan (s. d.) die bedeutendsten sind. Während die erstern britische Residenten in Bhutan aufnehmen, die festen Plätze Buxa und Dewangiri britischen Truppen überlassen mußten, sind die Gebiete im NO. noch völlig unbezwungen. Die Bevölkerung gehört im westlichen Teil zu den Himalajavölkern (s. d.), zu denen später Arier und Tibeter hinzukamen, im östlichen zu den Lohitavölkern: Akha, Duffla, Miri, Abor, Mischmi. Areal und Bevölkerung der H. schätzt man wie folgt:

Tabelle

Durch diese Gebiete führen günstige Handelswege nach Tibet, daher haben sich die Engländer 1866 durch Besetzung von Buxa und Dewangiri den Verkehr mit Tibet gesichert. Durch das im O. an Bhutan stoßende Tapka, zu Tibet gehörig, führt die wichtige Karawanenstraße von Gauhatty (Gowahat) am Brahmaputra nach Lhassa; hier erkaufte die englische Regierung gleichfalls Rechte auf die Dwars (s. d.). Vgl. G. Strahan, Report on Explorations in Sikkim, Bhutan and Tibet, 1856–1886 (Dehradun 1889); »Accounts relative to the trade by land ok British India with foreign countries« (Kalkutta, jährlich); H. Ballantine, On India's frontier (Lond. 1896); Boeck, Durch Indien ins verschlossene Land Nepal (Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 342.
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