Impatĭens

[776] Impatĭens L. (Springkraut, Balsamine), Gattung der Balsaminazeen, saftige Kräuter, selten Halbsträucher, mit abwechselnden, gegenständigen oder gequirlten, krautigen, meist gesägten Blättern, meist großen und bunten, blattwinkelständigen Blüten und länglicher, vielsamiger Kapsel. Über 220 Arten. davon etwa 150 im tropischen und subtropischen Asien, 46 im tropischen Afrika, 20 auf den ostafrikanischen Inseln, 8 im gemäßigten Europa, Asien, Amerika. I. noli tangere L. (gelbes Springkraut, Judenhütlein, Rührmichnichtan), einjährig, mit 60–120 cm hohem Stengel, eiförmigen Blättern, hängenden goldgelben, im Schlund rot punktierten Blüten und schotenförmiger Kapsel, die bei der Reise oft schon bei leiser Berührung aufspringt und die Samen fortschleudert (s. Tafel »Natürliche Aussaat« [Bd. 2], Fig. 3), findet sich in feuchten Wäldern und Schluchten Europas bis Norwegen, auch in Asien. I. balsamina L. (Gartenbalsamine), einjährig, 15–30 cm hoch, mit lanzettförmigen, gesägten Blättern, gehäuften, einblütigen Blütenstielen, weißen, roten oder anders gefärbten Blüten und ovalen, fünfklappigen Kapseln, aus Ostindien, wird bei uns in zahlreichen Varietäten als Zierpflanze kultiviert. Man unterscheidet Rosenbalsaminen (Andrieux-Balsaminen), mit dicht gefüllten, rosenähnlichen Blüten, Kamelienbalsaminen, mit weniger regelmäßig gebauten, weiß gefleckten Blüten, nelkenartig gestreifte Balsaminen etc. Früher bereitete man aus dieser Pflanze einen Wundbalsam, daher der Name Balsamine. Mehrere andre Arten, wie I. Sultani Hook. pl. (Fleißiges Lischen), mit karminroten Blüten, aus dem tropischen Afrika, werden in Gewächshäusern und als Zimmerpflanzen kultiviert. I. glanduligera Royle, aus dem Himalaja, eine stattliche, einjährige, bis 2 m hohe Pflanze, mit vielen großen, violetten Blüten, wird als Zierpflanze und Bienenfutter kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 776.
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