Ipolyi

[6] Ipolyi (spr. ippolji, früher Stummer), Arnold, ungar. Kulturhistoriker, geb. 18. Okt. 1823 in Ipoly-Keszi (Honter Komitat), gest. 2. Dez. 1886 als Bischof von Großwardein. I. hat sich um die Auffindung und Rückerwerbung der Corvina in Konstantinopel große Verdienste erworben. Sein bahnbrechendes, in Zohor (Preßburger Komitat) verfaßtes Hauptwerk: die 1854 (in ungar. Sprache) erschienene »Ungarische Mythologie«, rief einen lebhaften literarischen Streit mit A. Csengery (s. d.) hervor. Er schrieb ferner (gleichfalls ungarisch): »Michael Veresmartys Leben und Werke« (1879), ein Zeitbild aus der Gegenreformation; »Kunsthistorische Beschreibung der heiligen ungarischen Krone und der ungarischen Krönungsinsignien« (1885); »Geschichte der mittelalterlichen monumentalen Kunst in Ungarn« (1863) sowie zahlreiche Abhandlungen geschichtlichen und kunsthistorischen Inhalts, darunter einige in deutscher Sprache. Seine Biographie schrieb A. Por (in ungar. Sprache, Preßb. 1886). Vgl. W. Fraknói, Denkrede auf I. (Jahrbücher der Akademie, Bd. 17).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 6.
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