Joux, Val de

[320] Joux, Val de (spr. wall dö schū), waldreiches, 15 km langes, hohes Muldental des Jura im schweizerischen Kanton Waadt, vom französischen Gebiet durch den Mont Risoux getrennt, von der Orbe durchflossen, die zwei Seen bildet, den Lac de J., 1003 m ü. M., 8,65 qkm groß, bis 34 m tief, und den Lac Brenet, 79 Hektar, bis 2010 tief. Letzterer ist mit dem Lac de J. durch eine schmale Wasserrinne verbunden, hat in seinen Trichterlöchern (entonnoirs) einen unterirdischen Abfluß gegen das Tal von Vallorbe und tritt 2,5 km nördlicher und 230 m tiefer als zweite Quelle der Orbe wieder zutage. Der unmittelbar westlich vom Lac de J. gelegene ganz kleine Dolinensee Ter soll 16 m tief sein. Von den drei Gemeinden des Tales ist Le Chénit mit (1900) 3803 meist evang. Einwohnern die volkreichste; Hauptort des Tales ist Le Sentier (1026 m ü. M.). Das Tal, dessen Bewohner Viehzucht und Uhrenindustrie betreiben, wird von der Lokalbahn Vollorbe-Le Sentier durchzogen. Von Touristen und Sommerfrischlern gern besucht wird Le Brassus (1040 m). Vgl. S. Aubert, La Flore de la Vallée de Joux, mit reicher Literatur, im Bulletin de la Société vaudoise des sciences naturelles XXXVI (Lauf. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 320.
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