Körös [1]

[508] Körös (spr. körösch), linker Nebenfluß der Theiß in Ungarn, der aus mehreren dem Bihargebirge entströmenden Quellflüssen entsteht. Der südlichste Hauptquellfluß, die weiße K. (Fehér-K.), entspringt am Südabhang des Bihargebirges, fließt in nordwestlicher Richtung durch die Komitate Hunyad, Arad und Békés und, nachdem sie das Bergland verlassen hat, bei Békés vorüber und nimmt oberhalb dieser Stadt die Schwarze K. (Fekete-K.) auf, die im W. des Bihargebirges bei Rézbánya aus drei Quellen entsteht und zuerst nordwestlich, dann westlich fließt. Von der Vereinigung beider Flüsse bis zur Mündung in die Schnelle K. (Sebes-K.) wird der Fluß die Zweifache K. genannt. Der dritte Hauptfluß, die Schnelle K., entsteht gleichfalls aus drei Zuflüssen im Komitat Klausenburg an der Ostseite des Bihargebirges, fließt zuerst nördlich, wendet sich bei Bánffy-Hunyad gegen W., durchbricht das Gebirge, gelangt bei Großwardein, wo sich die Kleine K. gegen den Berettyó abzweigt, in die Ebene und schlängelt sich sodann im Komitat Bihar südwestlich weiter. Bei Szeghalom nimmt sie den Berettyó (s. d.), der durch einen Kanal in die K. mündet, bei Mezötur dagegen mit einem Arm des Berettyó den aus dem nördlichen Sumpfgebiet südwärts fließenden, 80 km langen Hortobágy auf und vereinigt sich bei K.-Tarcsa mit der Weißen (Zweifachen) K. Die drei Körösflüsse fließen nun als Dreifache K. gegen SW. und ergießen sich bei Csongrád in die Theiß. Die Länge des Flusses beträgt von der Quelle der Weißen K. ab 303, die Länge der Dreifachen K. 273 km. Alle diese Flüsse haben sumpfige Ufergebiete, wurden aber reguliert. Von Békés an ist die K. 219 km weit für Flöße schiffbar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 508.
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