Kabarda

[403] Kabarda (Kabardei), Bergland am Nordabhang des Kaukasus vom Elbrus bis zum Pasismta, erstreckt sich nordwärts bis zu den Flüssen Malka und Terek und wird durch den Oberlauf des Terek in die Große und Kleine K. geschieden. Das 9800 qkm große Gebiet bildet einen Teil der Bezirke Naltschik und Wladikawkas des 1817–23 eroberten Terek-Gebietes. Die Große K., der westliche Teil, zerfällt wieder in eine bergige Region, zwischen dem zentralen Kaukasus und den schwarzen Bergen, und eine flache, nördlich davon. Beide sind reich an Wäldern, Wiesen und Äckern. Die Kleine K., der östliche Teil, rechts vom Terek, ist arm an Holz und Wasser, hat aber guten Weidegrund. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus Kabardinern, einem tscherkessischen Stamm, die sich mehr mit Pferde-, Schaf- und Bienenzucht als mit Ackerbau beschäftigen. Sie sind etwa 70,000 Köpfe stark. Außerdem leben hier 10,000 Tataren und 4700 Russen; auch bestehen mehrere deutsche Gemeinden. Sonst leben Kabardiner nur noch im Bezirk des Schwarzen Meeres, die türkischen Bergkabardiner aber im Kubangebiet. S. die Tafeln »Asiatische Völker II«, Fig. 9, und »Wohnungen der Naturvölker II«, Fig. 16.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 403.
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