Kahnis

[429] Kahnis, Karl Friedrich August, luther. Theolog, geb. 22. Dez. 1814 in Greiz, gest. 20. Juni 1888 in Leipzig, habilitierte sich 1842 in Berlin und wurde 1844 außerordentlicher Professor in Breslau. 1848 schloß er sich den sogen. Altlutheranern an, ward darauf von der altlutherischen Gemeinde in Breslau zum zweiten Prediger gewählt, aber von der obersten Behörde nicht bestätigt. Seit 1850 Professor der Theologie an der Universität Leipzig, seit 1860 Kapitular des Hochstifts Meißen, wurde er 1885 in den Ruhestand versetzt. Von seinen Schriften nennen wir außer drei Sammlungen Predigten (Leipz. 1866–77): »Die Lehre vom Heiligen Geist« (Halle 1847); »Die Lehre vom Abendmahl« (Leipz. 1851); »Die moderne Unionsdoktrin« (das. 1853); »Der innere Gang des deutschen Protestantismus seit Mitte des vorigen Jahrhunderts« (das. 1854; 3. Aufl. 1874, 2 Tle; engl., Edinb. 1856); »Zeugnis von den Grundwahrheiten des Protestantismus gegen Hengstenberg« (Leipz. 1862); »Christentum und Luthertum« (das. 1871); »Die deutsche Reformation« (das. 1872); »Die lutherische Dogmatik« (das. 1861–68, 3 Bde.; 2. Aufl. 1874 bis 1875, 2 Bde.); »Der Gang der Kirche in Lebensbildern« (das. 1881). Vgl. Winter, Dr. Karl Friedr. Aug. K. (Leipz. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 429.
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