Kaiserkanal

[436] Kaiserkanal, 1) (K. von Aragonien, Canal imperial de Aragon) span. Schiffahrtskanal, dem Laufe des Ebro auf seinem rechten Ufer von Tudela bis San Antonio unterhalb Saragossa folgend, wurde unter Kaiser Karl V. begonnen, ist 88 km lang, 18 m breit und 2,5 m tief; er ist neuerdings 40 km weit bis Quinto verlängert, dient aber weniger der Schifffahrt als zur Bewässerung. – 2) (Großer Kanal, chines. Yünho) größter Kanal Chinas, wahrscheinlich unter den Mongolenkaisern im 13. Jahrh. fertiggestellt. Er durchzieht die Große Ebene (s. China, S. 35) fast in ihrer ganzen Ausdehnung von Norden nach Süden, unter Benutzung vieler natürlicher Wasserstraßen im Mündungsgebiet des Hwangho, durch die Provinzen Tschili, Schantung, Kiangsu bis Tschekiang; Endpunkte sind Tiëntsin im N., Hangtschoufu im S., doch reicht er eigentlich nördlich bis Tungtschou, dem Hafen von Peking. Die wichtigsten Plätze am K. sind außerdem in Schantung: Tötschou, Tungtschangfu, Tsiningfu; in Kiangsu: Hwainganfu, Tschönnkiangfu am Yangtsekiang, Sutschoufu. Die Gesamtlänge des Kaiserkanals wird auf 3630 Li (rund 1100 km) angegeben. Er ist sehr vernachlässigt, aber noch für den Binnenhandel wichtig. Vgl. Stenz, Der K. (in den »Beiträgen zur Kolonialpolitik«, Bd. 5, Berl. 1903–04).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 436.
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