Kapitulantenschulen

[593] Kapitulantenschulen wurden 1876 in Preußen, dann im ganzen deutschen Heere zur Hebung der Bildung der Unteroffiziere eingerichtet, zunächst in zwei Stufen, deren erste Schreiben, Lesen, Rechnen, Geographie und Geschichte umfaßt, während für die zweite außer Vervollkommnung in diesen Fächern noch Zeichnen hinzutritt. Eine seit 1899 eingerichtete dritte Stufe bereitet ältere Unteroffiziere auf ihre spätere Zivilstellung vor (Französisch, Gesetzeskunde etc.). Der Unterricht erfolgt im Winterhalbjahr durch Militär- und Zivillehrer. Bei den Spezialwaffen können ihrer Eigenart entsprechend noch besondere Unterrichtsgegenstände hinzutreten. S. auch Kompanieschule und Bataillonsschule. Vgl. v. Wedell, Leitfaden für den Unterricht auf der Kapitulantenschule (10. Aufl., Berl. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 593.
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