Kar

[609] Kar (in Schweden Botner), in den Deutschen Alpen und in allgemein wissenschaftlicher Anwendung des Begriffs in andern einst oder jetzt vergletscherten Hochgebirgen kesselartige, talähnliche Ausweitungen (Zirkustäler) im Hochgebirge, die oft als Weide benutzt werden und mit der Eiszeit, bez. den Wirkungen von Schnee und Eis in Zusammenhang stehen; in Tirol auch die nächste Umgebung der Almhütte. Der Karboden stürzt meist unvermittelt und oft in steiler Wand auf eine tiefere Tal- (oder Erosions-)stufe ab; nicht selten finden sich Seen mitten im K. (vgl. Tafel »Seebildungen I«, Fig. 1). Das Wort kommt auch in Namen von Bergen, Gletschern etc. vor, z. B. Karwendel, Schöttelkarspitze, Eiskar, Gemskarkogel u. a. Vgl. Ed. Richter, Geomorphologische Untersuchungen in den Hochalpen (Gotha 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 609.
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