Kehle [1]

[805] Kehle (Jugulum), der Teil des Halses, in dem der Kehlkopf (s. d.) liegt. Man spricht auch wohl von der unrechten K., in die etwas geraten sei, und meint damit die Luftröhre, im Gegensatz zur Speiseröhre, der »rechten K.«-Im Bauwesen soviel wie Kehlung, Hohlkehle (s. d.); dann aber auch die beim Zusammenschnitt zweier Dachflächen entstehende Winkellinie im Gegensatz zu der bei ebensolchem Zusammenschnitt entstehenden Rückenlinie, dem Grat. – In der Befestigungskunst heißt K. die dem feindlichen Angriff am meisten entzogene Seite eines Werkes. Offen nennt man dieses, wenn die K. keinen oder nur einen in Hindernissen bestehenden Verschluß hat; geschlossen, wenn auch die K. zur Verteidigung gegen feindliche Unternehmungen eingerichtet ist, wie Forts etc. der Festungen. Die Sperrforts haben keine K. und sind nach allen Seiten gleich verteidigungsfähig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 805.
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