Kniphausen

[175] Kniphausen (Knyphausen), ehemalige Grafschaft im Großherzogtum Oldenburg, 45 qkm (0,82 QM.) groß, mit drei Gemeinden (Fedderwarden, Sengwarden und Accum) und 2933 Einw., ist fast rings von der Herrschaft Jever umgeben und besteht ganz aus Marschland. – Die Herrschaft gehörte seit dem 16. Jahrh. dem ostfriesischen Geschlecht der Freiherren zu Inn- und Knyphausen (s. d.), kam 1624 an Aldenburg und bildete dann mit der Herrschaft Varel ein gräflich oldenburgisches Fideikommiß. Durch Vermählung der Erbtochter des letzten Grafen von Aldenburg 1733 kam es an das reichsgräfliche Haus von Bentinck (s. d.), 1806 an Holland und 1810 mit diesem an Frankreich. Seit 1825 (durch das sogen. Berliner Abkommen) genoß K. halbsouveräne Rechte unter oldenburgischer Oberhoheit, verlor sie aber nach langen Streitigkeiten 1854 an Oldenburg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 175.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: