Knochengeschwulst

[183] Knochengeschwulst (Osteom), eine meist als Folge einer Knochenhautentzündung aus einem Knochen herauswachsende Geschwulst (Knochenauswuchs, s. d.), die, ganz gleich, ob sie an der äußern Oberfläche oder an der innern (Mark-, Schädelhöhle) Oberfläche des Knochens aus ihm herauswächst, als Exostose bezeichnet wird. Ferner kommen vor: Knochenknorpelgeschwülste (Knochenekchondrome an Finger, Zehen etc.), Knochenfasergeschwülste (Knochenfibrome an Schädel und Gesicht) und endlich als bösartige Geschwülste die Knochencarcinome, Knochenkrebsgeschwülste und Knochensarkome (am Unterkiefer und den Epiphysen der langen Röhrenknochen). Selten sind Knochengranulationsgeschwülste (Knochengranulome bei chronisch-entzündlich [meist tuberkulös] erkrankten Zehen- und Fingergliedern). – Eine besondere Art von Knochengeschwülsten (traumatische Osteome) bilden die nach Stoß, Quetschung in den Muskeln meist ohne Zusammenhang mit den Knochen sich bildenden Knochenspangen, die man, wenn durch festes Anschlagen des Gewehrs im rechten Deltamuskel hervorgerufen, als Exerzierknochen, wenn durch Rückstoß des Gewehrs beim Schießen im Pectoralis erzeugt, als Schießknochen, wenn nach Muskelruptur bei forciertem Reiten in den Adduktoren des Oberschenkels entstanden, als Reitknochen bezeichnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 183.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika