Konserven

[413] Konserven (franz.), zubereitete Nahrungs- oder Genußmittel, die, durch geeignete Behandlung (meist nach dem Appertschen Verfahren, s. Konservieren, S. 414) vor dem Verderben geschützt, in Blechbüchsen, Steinguttöpfen oder Flaschen, auch in trocknem Zustand in den Handel kommen und zur Verproviantierung von Schiffen und Armeen, bei Expeditionen in unkultivierte Länder und zur Beschaffung der verschiedensten Nahrungs- und Genußmittel unabhängig von Ort und Jahreszeit dienen. Zu den wichtigsten K. gehören: das Büchsenfleisch, Corned beef und andre Fleischkonserven (s. d.), in Essig oder Öl eingemachte Fische (s. Fischkonserven), dann Hummern, Austern, allerlei Saucen und Fleischpasten, die englischen Pickles (Gemüse, Zwiebeln, Gurken etc. mit scharfen Gewürzen in Essig), Früchte in Zucker, getrocknete oder in Büchsen eingemachte Gemüse etc. Die größte Rolle spielen die K. in England, wo die Kriegs- und Handelsflotte, zahlreiche Garnisonen englischer Truppen in den Kolonien, der Wohlstand des Volkes und seine Anhänglichkeit an die nationale Küche den Konservenfabriken ein weites Absatzgebiet sichern. In der Medizin waren früher unter dem Namen K. innige Gemenge von Kräutern, Blumen, Früchten mit Zucker gebräuchlich. Vgl. Konservieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 413.
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