Koraïs

[475] Koraïs, Adamantios, Hellenist, der hervorragendste unter den Regeneratoren der neugriechischen Literatur, geb. 27. April 1748 in Smyrna, gest. 6. April 1833 in Paris, beschäftigte sich frühzeitig mit dem Studium der alten und neuen Sprachen, widmete sich dann in Amsterdam dem Handlungswesen, studierte seit 1782 in Montpellier Medizin und Naturgeschichte und ließ sich 1788 in Paris nieder. Einer rastlosen, auf das Gebiet der Kirche, Schule, Wissenschaft und Politik gerichteten Tätigkeit hingegeben, hat er von Paris aus mit Wort und Schrift für die geistige Wiedergeburt Griechenlands, insbes. für die Heranbildung des Volksidioms zu einer Schriftsprache, gearbeitet. Von höchstem Wert für die Geschichte und Lexikographie des Neugriechischen sind seine »Atakta, ou mélanges sur la littérature grecque moderne, etc.« (Par. 1828–35, 5 Bde.). Sein politisches Programm[475] enthält das »Mémoire sur l'état actuel de la civilisation de la Grèce« (Par. 1803; deutsch bei Iken: »Hellenion«, I, Leipz. 1822). Auch hat man von ihm eine Autobiographie (Par. 1829 u. 1833). Seine »Nachgelassenen Schriften und Briefe« erschienen in 8 Bänden Athen 1881–91. Seine Marmorbüste (ein Werk Canovas) schmückt das Lyzeum in Chios, und eine der vornehmsten wissenschaftlichen Gesellschaften Griechenlands nennt sich nach ihm Syllogos Koraïs. Vgl. Dion. Therianos, Adamantios K. (griech., Triest 1889–90, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 475-476.
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