Krajina

[560] Krajina (Kraina, entsprechend dem russisch-poln. Ukraina), bei den Südslawen (Serben und Kroaten) soviel wie Grenzland; insbes. Name zweier Landstriche in Bosnien und Serbien: 1) K. in Bosnien (auch Türkisch-Kroatien), der von der Unna und Sana durchströmte nordwestlichste Teil des Landes, von der Grenze Kroatiens bis an den Fluß Vrbas, ist ein sehr unwegsames, wildromantisches Gebirgsland mit zum Teil weitläufigen Plateaus und umfaßt ca. 5500 qkm mit 190,000 meist mohammedan. Einwohnern, die sich »Krajisnici« (d. h. Grenzbewohner) nennen. Die Katholiken der K. werden von den Mohammedanern und Orientalisch-Orthodoxen »Magyari« genannt. Gegenwärtig bildet die K., deren Hauptort Bihač ist, den Kreis Bihač. – 2) Kreis im Königreich Serb ien, den nordöstlichen Winkel zwischen Donau und Timok umfassend, 2909 qkm mit (1902) 101,684 Einw. Hauptort ist Negotin (s. d.). Der Kreis wurde erst 1180 von Stefan Nemanja eingenommen und behielt auch, nachdem die Türken Serbien unterjocht hatten, eine gewisse Unabhängigkeit. In der K. wird ein vorzüglicher Wein gebaut.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 560.
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