Kromlech

[729] Kromlech (v. kelt. crom, »gekrümmt«, und lech, »Stein«; Steinkreis, volkstümlich auch Steintanz), ringförmige Steinsetzungen, gebildet aus aufrecht stehenden unbehauenen Steinen, die sich meist um Dolmen und Steinsäulen (Menhirs oder Bautasteinen) oder andre Ausdrucksmittel der vor- und frühgeschichtlichen Pietät und des Kultus (Trilithen, Grabhügel) in Kreisform, Ovalen oder in Form von Schiffsumrissen (Schiffssetzungen) herum gruppieren. Oft bestehen die K. aus mehrfachen konzentrischen Kreisen und erreichen 100 und mehr Meter Durchmesser. Die Verbreitung der Kromlechs ist ungefähr dieselbe wie die der Dolmen (s. d.); in der Bretagne, im mittlern Frankreich, in den Pyrenäen und in Nordafrika (s. Afrikanische Altertümer) stehen sie zu Tausenden. Die großartigsten sind die bei Avebury und der Stonehenge (s. d.) bei Salisbury in England. S. Tafel »Vorgeschichtliche Gräber II«, Fig. 5 u. 6 (in Bd. 8). Vgl. Fergusson, Rude old stone monuments in all countries (Lond. 1872), auch die Literatur bei Artikel »Gräber, vorgeschichtliche«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 729.
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