Kumunduros

[799] Kumunduros (Komunduros), Alexandros, griech. Staatsmann, geb. 1814 in Messenien aus der mainotischen Familie Trubakides, gest. 27. Febr. 1883 in Athen, studierte in Athen, nahm 1841 am Aufstand auf Kreta teil und war während der griechischen Septemberrevolution 1843 Privatsekretär des Generals Th. Grivas. Hierauf ließ er sich zu Kalamata in Messenien 1845 als Rechtsanwalt nieder, heiratete eine Mauromichalis und ward von der Regierung zum Staatsanwalt ernannt. 1851 zum Abgeordneten und 1855 zum Präsidenten der Kammer gewählt, wurde er 1856 Finanzminister im Kabinett Miaulis. Während er bis zur Vertreibung König Ottos (1862) der gemäßigt-liberalen Partei unter Zaimis angehörte, ward er unter König Georg Führer der Konservativen und wiederholt Ministerpräsident. Streng konstitutionell, suchte er eine regelmäßige Entwickelung des parlamentarischen Systems innerhalb der gesetzlichen Schranken herbeizuführen. Die Vergrößerung Griechenlands erreichte er ohne Krieg durch Erwerbung fast ganz Thessaliens und eines Teiles von Epirus. Dennoch wurde er von Trikupis 15. März 1882 gestürzt. Vgl. Bikélas, Coumoundouros (a. d. Griech., Montpellier 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 799.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika