Lövland

[744] Lövland, Jörgen Gundersen, norweg. Staatsmann, geb. 1848, wirkte anfangs als Lehrer, bez. Rektor an einer Volksschule. Seit 1885 Zeitungsredakteur, erwarb er sich im Storthing (1886–88,1892–97) bei seinen radikalen Gesinnungsgenossen durch sein energisches Eintreten für eine Aufhebung der schwedisch-norwegischen Konsulatsgemeinschaft bald eine einflußreiche Stellung und war während der letzten Sessionen auch Präsident des Odelsthings. Nach kurzer Tätigkeit als Chefredakteur des radikalen Hauptorgans »Dagbladet« Mitte Februar 1898 zum Minister der öffentlichen Arbeiten ernannt, gehörte er zu den Hauptstützen der Kabinette Steen (s. d. 2) und Blehr (s. d.), trat aber nach der Wahlniederlage der Linken zurück (22. Okt. 1903). Hierauf Direktionsmitglied der Staatsbahnverwaltung, ward er im März 1905 als Nachfolger S. Ibsens (s. d. 2) Staatsminister und Chef der Stockholmer Staatsratsabteilung, gehörte zu den Haupturhebern der norwegischen Revolution vom 7. Juni und bekleidete seit Mitte Juni im Auftrag der Revolutionsregierung das neugeschaffene Amt eines norwegischen Ministers des Auswärtigen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 744.
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