Lager [2]

[45] Lager, in der Geologie sind L. von ihrer Umgebung abweichende Gesteins- oder Erdmassen, die innerhalb mächtiger geschichteter Gesteine auftreten, und zwar in ganz oder annähernd gleicher Erstreckung mit ihnen. Oft sind es nur Schichtenkomplexe (Flöze) dieser Gesteine selbst, imprägniert durch fremdartige Mineralien und Erze, wie z. B. das Kupferschieferflöz (s. Kupferschiefer); meist bestehen sie aus anderm Gesteinsmaterial (Steinkohlenlager), zuweilen auch aus Eruptivgestein, und werden dann auch wohl als Decken bezeichnet (vgl. Gesteine, S. 744). So kommen im Gneis und Glimmerschiefer, parallel ihrer Schieferung, Marmor- und Dolomit-, Kupferkies- und Magnetkieslager, im devonischen Tonschiefer Lager von Diabas vor. Die L., insonderheit die Erzlagerstätten (s. d., S. 94), stehen demnach im Gegensatz zu den Gängen (s. Gang). Lagerstöcke sind L. von geringer Ausdehnung nach Länge und Breite, Linsen solche, die sich bei geringer oder doch mäßiger Ausdehnung allmählich auskeilen. – L. in der Botanik, s. Thallus. – Im kaufmännischen Sinn ist L. der vorhandene Warenvorrat, daher auf L. arbeiten als Gegensatz zur Produktion auf Bestellung. Zur Aufnahme der L. dienen die Lagerräume, Speicher, Niederlagen oder Entrepots. Vgl. Zollniederlagen. – L. in der Jägersprache, s. Bett, S. 774.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 45.
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