Lametta

[78] Lametta, aus dünnem Metalldraht durch Plattdrücken (Plätten) gewonnene Fäden von solcher Feinheit (0,8 mm Breite und 0,007 mm Dicke), daß 1000 m nur 44 g wiegen. Als Metall wird Kupfer für sich, besonders aber versilbert, vergoldet und zementiert (s. Leonische Waren) benutzt. Man zieht den Draht für L. zuletzt durch einen durchbohrten Diamant und drückt ihn dann zwischen zwei rotierenden Walzen mit hochpolierter Oberfläche platt, wodurch er zugleich Glanz erhält. L. fand früher nur in China Verwendung, um damit Gewänder zu durchziehen. Jetzt dient sie hauptsächlich als Christbaum-L. zum Schmücken der Weihnachtsbäume und wird für diesen Zweck auch gefärbt, indem man sie durch ein Lackbad und dann durch einen langen Trockenofen leitet. Gekräuselte L. erhält man zwischen geriffelten Walzen. Auf einer Art Häckselmaschine in kleine quadratische Plättchen zerschnittene L. dient zum Bestreuen bunter Bildchen. Als Christbaumschmuck wird auch in 2–3 mm breite und etwa 30 cm lange Streifen geschnittenes Stanniol benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 78.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika