Lauterbach [1]

[259] Lauterbach, 1) (L. in Oberhessen) Kreisstadt in der hess. Provinz Oberhessen, am Vogelsgebirge und am Lauterbach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Gießen-Fulda und L.-Grebenhain-Krainfeld, 295 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, höhere Bürgerschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Reichsbanknebenstelle, Lein- und Baumwollweberei, Hut-, Blechwaren-, Preßspan-, Pappen-, Apfelwein-, Likör- und Wurstfabrikation, Bierbrauerei, Molkerei, Sägewerke und (1900) 3844 meist evang. Einwohner. L. gehörte im Mittelalter der Abtei Fulda, wurde 1265 zur Stadt erhoben, kam 1684 als Erblehen an die Freiherren von Riedesel und 1806 an Hessen. – 2) Dorf und Luftkurort im württemberg. Schwarzwaldkreis, Oberamt Oberndorf, hat eine kath. Kirche, Kaltwasserheilanstalt, Kammacherei, Goldleisten- und Uhrenkastenfabrikation und (1900) 2628 Einw. Vgl. Schiebel, L. bei Schramberg, Führer (Freib. 1905). – 3) Seebad, s. Putbus. – 4) Stadt in Böhmen, Bezirksh. Falkenau, hat Faßbinderei, Tischlerei, Perlennäherei und (1900) 1634 deutsche Einwohner.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 259.
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