Lavery

[268] Lavery, John, schott. Maler, geb. 1856 in Belfast, begann seine Studien in Glasgow, wo er sich der Vereinigung der Boys of Glasgow anschloß, die nach dem Vorbilde der französischen Impressionisten ihr Ziel in der schlichten Nachbildung der Natur sehen, und bildete sich dann weiter auf Reisen nach Paris, Spanien, Marokko und Algier. Nachdem er anfangs die Landschaft (die Brücke zu Gretz, ein Tennis-Park) und das historische Genre (Königin Maria von Schottland am Morgen nach der Schlacht bei Langside) gepflegt, wandte er sich später mehr der Bildnismalerei zu, in der er durch schlichte, vornehme Auffassung und durch die Einfachheit seiner malerischen Technik große Erfolge erzielt hat. Er zeigt sich darin besonders durch Velazquez beeinflußt, den er in Spanien gründlich studiert hat. Gelegentlich hat er auch weibliche Figuren idealen Charakters gemalt. Auf der Münchener Ausstellung von 1890, die ihn zuerst in Deutschland bekannt gemacht hat, erhielt er eine Medaille zweiter Klasse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 268.
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