Liotard

[589] Liotard (spr. -tār), Jean Etienne, schweizer. Maler, geb. 22. Dez. 1702 in Genf, gest. daselbst 12. Jan. 1789, bildete sich in Paris bei Massé und Le Moine zum Pastellmaler aus und war dann in fast allen Hauptstädten Europas, namentlich in Rom, Venedig, Neapel, Konstantinopel, Wien, London und Amsterdam, besonders als Bildnismaler tätig. Bildnisse von ihm finden sich im Reichsmuseum zu Amsterdam, in den Galerien von Gotha, Weimar, Braunschweig u.a. O. Doch werden sie an Zartheit der Behandlung durch das weltberühmte Schokoladenmädchen der Dresdener Galerie übertroffen, die auch sein Selbstbildnis, das des Grafen Moritz von Sachsen und das unter dem Namen »Die schone Leserin« bekannte Bildnis seiner Nichte besitzt. Vgl. Humbert, Revilliod und Tilanus, La vie et les œuvres de J. E. L. (Amsterd. u. Par. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 589.
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