Longwy

[705] Longwy, Stadt und Festung im franz. Depart. Meurthe-et-Moselle, Arrond. Briey, rechts an der Chiers, nahe der belgischen Grenze, Knotenpunkt der Ostbahn, besteht aus der untern (256 m ü. M.) und der 1680 von Vauban befestigten obern Stadt (378 m ü. M.), hat eine Kirche (von 1690) mit hohem Turm, ein Stadthaus (1730), ein Militärspital, bedeutenden Eisenbergbau, Eisenhüttenwerke, Fabrikation von Tonwaren, Gold- und Juwelierarbeiten, Gerberei und (1901) 7611 Einw. – L., früher der Hauptort einer Grafschaft, dann zu Lothringen gehörig, fiel 1678 im Nimwegener Frieden an Frankreich, ward 23. Aug. 1792 durch Kapitulation von den Preußen eingenommen, aber schon 23. Okt. wieder geräumt. Am 11. Sept. 1815 erzwangen die Preußen abermals die Kapitulation des Platzes. Im Kriege 1870/71 ward L. in den letzten Tagen des Novembers 1870 zerniert und vom 16. Jan. 1871 an beschossen. Durch ihre hohe Lage und starke Felsenbefestigung begünstigt, hielt die Festung das Bombardement bis 25. Jan. aus; dann aber erfolgte die Kapitulation, die 200 Geschütze und eine Besatzung von 4000 Mann in deutsche Hände lieferte. L. ist Geburtsort des Generals Franz Freiherrn v. Mercy. Vgl. Bégin, Essai de l'histoire de L. (Par. 1829); Wolf, Die Belagerung von L. im J. 1870 (Berl. 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 705.
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