Mal de cadēras

[165] Mal de cadēras (span., »Krankheit der Hinterhand«), in Südamerika eine infektiöse Erkrankung der Pferde, die durch Blutparasiten aus der Gruppe der Trypanosomen verursacht wird. Die Erscheinungen sind Appetitstörung, Fieber von wechselnder Höhe, Kreuzschwäche und beginnende Lähmung der Hinterhand (daher der Name), Blut im Urin, Abnahme der roten und Zunahme der weißen Blutkörperchen, Blässe der Schleimhäute, Quaddeln auf der Haut, Ausbreitung der Lähmung und Tod nach 6–7 Wochen. Die Krankheit läßt sich künstlich übertragen. Ob die natürliche Übertragung durch blutsaugende Insekten zustande kommt, ist nicht ermittelt. Die Krankheit ist schon 1847 beobachtet und tritt jetzt meist epidemisch in Paraguay, Bolivia, Argentinien und Brasilien auf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 165.
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