Manilĭus

[227] Manilĭus, 1) C., röm. Volkstribun 66 v. Chr., brachte aus selbstsüchtigen Gründen die Lex de bello Mithridatico (Lex Manilia) in Vorschlag, wodurch Pompejus zur Beendigung des Krieges gegen Mithradates mit unumschränkter Vollmacht über Verwendung des Heeres und der Flotte im Osten ausgestattet werden sollte. Das Gesetz wurde von Cicero in der noch vorhandenen Rede »De imperio Cn. Pompeji« befürwortet und trotz des Widerstandes der Nobilität angenommen.

2) Angeblicher Verfasser eines unter Tiberius geschriebenen, am Schluß unvollständigen Gedichts über AstrologieAstronomica«) in fünf Büchern, das durch energische Behandlung des spröden Gegenstandes an Lucretius erinnert (hrsg. von Scaliger, Par. 1579, Leid. 1600; Bentley, Lond. 1739; Jacob, Berl. 1846; Bechert, Lond. 1900; teilweise übersetzt von Merkel, 2. Aufl., Aschaffenb. 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 227.
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