Marochetti

[337] Marochetti (spr. -ketti), Carlo, Baron, Bildhauer, geb. 1805 in Turin, gest. 4. Jan. 1868 in Passy bei Paris, wurde zuerst in seiner Vaterstadt, dann in Paris auf dem Lycée Napoléon gebildet, in der Folge ein Schüler Bosios, ging nach Italien und kehrte von da 1827 nach Frankreich zurück. Seine hervorragendsten Werke der Pariser Zeit sind: der gefallene Engel (1831), die Schlacht bei Jemappes (Relief am Arc de l'Etoile), das Grabdenkmal Bellinis auf dem Père Lachaise, der Hauptaltar der Kirche Ste. – Madeleine. 1848 siedelte er nach London über, schuf ein Reiterbild des Königs Richard Löwenherz, eine Reiterstatue Wellingtons für Glasgow, das Denkmal des Lords Clyde für den James-Park, die Statue Thackerays für die Westminsterabtei, die Rossinis für Pesaro u. a. Für Turin führte er die Reiterstandbilder Emanuel Philiberts und Karl Alberts von Savoyen aus. Im Bildnis hat M. das Beste geleistet; im ganzen erhob er sich aber nicht über die Bedeutung eines eleganten Modebildhauers, der der Richtung Canovas huldigte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 337.
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