Matschie

[440] Matschie, Paul, Zoolog, geb. 11. Aug. 1861 in Brandenburg, studierte seit 1878 Mathematik und Naturwissenschaft in Berlin und Halle, wurde 1883 Assistent von Cabanis am Zoologischen Museum in Berlin, 1890 Assistent, 1895 Kustos am Zoologischen Museum, ist seit 1892 Verwalter der Säugetiersammlung und wurde 1902 Professor. Er besuchte wiederholt die Zoologischen Museen Europas, namentlich auch zum Studium der Fledermäuse, und war 1901 Generalsekretär des Internationalen Zoologenkongresses in Berlin. Unter seiner Leitung hat die Berliner Säugetiersammlung alle andern des europäischen Festlandes überholt, in vielen Gruppen auch die Londoner. M. arbeitete besonders über die Verbreitung der Säugetiere und zeigte, daß jedes größere Tiergebiet in eine Anzahl kleiner Verbreitungsgaue zerfällt, deren jedes nur ihm eigentümliche Formen aufweist, die sich durch besondere Merkmale im Bau des Schädels, des Knochengerüstes und der äußern Erscheinung auszeichnen. M. schrieb: »Die Säugetiere Deutsch-Ostafrikas« (Berl. 1895); »Vögel und Kriechtiere« (im »Hausschatz des Wissens«, Neudamm 1896); »Die Megachiroptera des Berliner Zoologischen Museums« (Berl. 1899); »Bilder aus dem Tierleben« (Stuttg. 1904); »Die wichtigsten Tiere in Bild und Wort« (Köln 1904). Auch gab er seit 1891 im »Archiv für Naturgeschichte« die Berichte über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der Säugetiere heraus und redigierte die Verhandlungen des Internationalen Zoologenkongresses in Berlin, für welches Werk er auch den allgemeinen Bericht schrieb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 440.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika