Meltau

[584] Meltau (fälschlich Mehltau), Pflanzenkrankheit an Kräutern und Bäumen, zeigt sich nur an den krautartigen Teilen, besonders auf den Blättern, als ein weißlicher, nicht abwischbarer, mehlartiger Überzug, bei dessen Anwesenheit die befallenen Blätter kränkeln und vorzeitig absterben. Der M. wird durch Schmarotzerpilze aus der Familie der Erysipheen (Meltaupilze) hervorgebracht (s. Erysiphe); am bekanntesten ist der in mattweißen Staubflecken auf den Blättern der Rosen auftretende Rosenschimmel (Sphaerotheca pannosa), ferner der Hopfenschimmel (S. Castagnei), der häufig die weiblichen Blütenstände der Hopfenpflanze befällt und ganze Plantagen vernichtet; der M. der Obstbäume (Podosphaera tridactyla und P. Oxyacanthae), der Weizenmeltau (Erysiphe graminis), der auch auf Rasenflächen in Parkanlagen schädigend auftritt, der M. des Klees, des Rapses und des Kohls (Erysiphe Martii) u. a. Auch der sogen. echte M. des Weinstocks (Oidium Tuckeri, s. Traubenkrankheit) gehört in die Verwandtschaftsreihe der Meltaupilze. Nasse und warme Witterung und feuchte Lagen, wo die Luft keinen freien Zutritt hat, begünstigen den M. Durch Entwässerung des Bodens und Beförderung des Luftzugs kann dem Übel vorgebeugt werden; auch muß das durch den M. getötete Stroh und Laub verbrannt werden, um die Sporen zu vernichten. Eins der besten Gegenmittel besteht in dem Bestreuen der von M. befallenen Pflanzenteile mit Schwefelblumen. Als M. bezeichnet man auch mehlartige Überzüge, die aus den leeren Bälgen von Blattläusen bestehen. – Falscher M., s. Peronospora.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 584.
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